1943: Deportation - Orte des Unrechts

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Gedenkstätte
1943: Deportation



Jüdisches Mahnmal

„Zur Erinnerung an die Jüdischen Wolfenbütteler die in der Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt gelebt haben, hier gestorben sind, die flüchteten, die Selbstmord begingen, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder umgekommen sind.“

So lautet die Inschrift im Davidstern des „Jüdischen Mahnmals“, in den zudem zahlreiche Namen verfolgter Jüdinnen und Juden graviert sind. Rostige Stahlelemente scheinen den Davidstern zu durchbohren, sie ragen kreuz und quer in die Höhe, mit Steinen gefüllt. Ihr Anblick erinnert an die harte Zwangsarbeit in den Stahlwerken undist gleichzeitig als Symbol für die Deportationen in Eisenbahnwaggons zu lesen.

Für das Denkmal, erarbeitet von Jugendlichen der Kunstschule „Rundum Kunst“, wurde ein Standort in der Nähe der Bahnhofstraße gewählt. Unter den vielen Stolpersteinen in dieser Straße lässt sich auch der von Pauline Cohn finden. Im März 1943 leidet die Witwe unter quälender Sorge um eines ihrer vier Kinder, ihren Sohn Max. Er ist in Theresienstadt.  Wenige Tage später wird Pauline Cohn ebenfalls nach Theresienstadt deportiert und trifft hier Max wieder.

Im Buch „Jüdische Familien in Wolfenbüttel – Spuren und Schicksale“ von Jürgen Kumlehn finden sich lange Berichte des überlebenden Max Cohn. Er erinnert sich rückblickend: „Mit einem der letzten normalen Massentransporte kamen die Wolfenbütteler im März 1943. […] Mutter war zuerst schlecht auf einem großen, zugigen Dachboden untergebracht. […] Ihr müsst euch das richtig vorstellen. Auf jedem Boden mehrere 100 Menschen. Darunter immer Sterbende. […]“

Max konnte sich erfolgreich für eine verbesserte Unterbringung einsetzen und Mutter und Sohn haben noch ein ganzes Jahr zusammen in Theresienstadt verbracht. Pauline Cohn starb im April 1944 in Max` Armen.

Für die Zurückbleibenden spitzte sich die Lebenssituation in Theresienstadt immer weiter zu. Nach Kriegsende schreibt Max dazu: „Einmal war ich fast froh, dass Mutter und die anderen [Wolfenbütteler] nicht mehr lebten als im Mai 1944 wieder Alterstransporte einsetzten. Hier gingen die damals noch lebende Frau Grünberg und Frau Oschitzky mit fort.“

Gut zu wissen

Eignung

  • für Individualgäste

  • Haustiere erlaubt

  • für Kinder (ab 10 Jahre)

Zahlungsmittel

kostenfrei

Ansprechpartner:in

Stadt Wolfenbüttel / Abteilung 412
Frau Lena Simon
Löwentor, Löwenstraße 1
38300 Wolfenbüttel

Autor:in

Lessingstadt Wolfenbüttel
Stadtmarkt 3-6
38300 Wolfenbüttel

Organisation

Lessingstadt Wolfenbüttel

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